Nachdem die Steuererklärung in Meran gemacht wurde, frühstücke ich noch zuhause und dann geht’s um halb 11 Uhr ab Richtung Süden. Motto: Mal schauen, wie weit ich komme, mindestens 120 km sollten schon drin sein.
Die alten Wege kenne ich noch gut, doch die Auffahrt auf den Radweg in Sinich finde ich nicht und die erste Auffahrt in Burgstall steht unter Wasser. Also muss ich noch weiter durchs Dorf fahren und kann erst beim Bahnhof auf den Etschtalradweg auffahren. Von dort komme ich zügig weiter, wenn auch nicht so schnell wie erhofft. Gefühlt habe ich ständig leichten Gegenwind und der Eco-Modus kommt mir ein wenig zu schwach vor. Eine Stufe höher schalten will ich aber nicht, da ich ja über 100 km machen möchte und nicht schon am Anfang die Batterie verschwenden will. Da merke ich, der Jaufen gestern könnte mich schon ausgelaugt haben, oder ist es doch das stundenlange Treten in purer Sonne bei 35 Grad?
Nach 100 km bin ich jedenfalls beim Eingehen und entscheide mich eine Pension zu suchen. Das erste Garni Anni gleich am Radweg vergibt direkt vor meiner Nase das letzte Zimmer und so trete ich noch guter Dinge mit 13 % Akku weiter den Dörfern westlich der Etsch entlang und suche eine Unterkunft. Alle Hotels und B&B sind aber vergeben und erst als ich um 19:00 Uhr, 10 km weiter in einem höher gelegenen Dorf östlich der Etsch mit letztem Akku von E-Bike und Smartphone ankomme, werde ich auch aufgenommen.
Überglücklich und hundsmüde nehme ich das Zimmer und kann endlich rasten. Der Weg ins nächste Restaurant (2km) ist mir viiiel zu weit und Hunger habe ich auch keinen und dementsprechend wird auch nicht viel gegessen. Die Sprechnachricht an Ferdl hört sich im Nachhinein dabei zuuu gut an ☺